Weltweiter Emissionshandel

Der weltweite Emissionshandel zählt zu den Maßnahmen, welche die Welt auf der berühmten Umweltkonferenz in Rio de Janeiro beschlossen (und nicht immer umgesetzt) hat.
Das Konzept geht dabei bereits auf eine Idee des britischen Ökonomen und Publizisten John Harkness Dales zurück, der im Jahr 1968 in seinem Buch „Pollution, Property and Prices“ eine entsprechende Theorie entwickelt hatte.

Die Grundidee

Die Idee des Emissionshandels ist im Grunde einfach: Die Welt verpflichtet sich, lediglich eine begrenzte Menge an Schadstoffen auszustoßen, um etwa der drohenden Klimaerwärmung zu begegnen. Nun soll es Staaten erlaubt sein, die Rechte auf den Ausstoß dieser Stoffe anderen Staaten abzukaufen.
Nach Ansicht vieler Ökonomen könnte hieraus ein Markt entstehen, der letztlich die Bedürfnisse aller Beteiligten befriedigt.

Der CO 2 Handel ist bereits in vollem Gange, ohne ersichtliche Erfolge erbracht zu haben.

Defizite des Handels

Emissionshandel

Bringt der weltweite Emissionshandel wirklich die gewünschten Erfolge?; Foto: © arsdigital – Fotolia.com

Aus der Sicht eines fairen Handels hat der Emissionshandel einige Defizite aufzuweisen: Staaten wie die USA, die in kaum nachvollziehbarer Weise mit den Resssourcen des Planeten umgehen, können somit ihren absurden Lebensstandard auf billige Weise in anderen Kontinenten erkaufen, ohne Krieg führen zu müssen.
Andere Staaten hingegen, vor allem Länder, die vorrangig für den Konsum der westlichen Welt produzieren, bleiben von der Industrialisierung und dem damit einhergehenden breiteren Wohlstand dadurch ausgeschlossen, dass sie ihr Recht, Schadstoffe zu produzieren, abgetreten haben.

Kritik

Kritiker wenden daher ein, dass ein Fair Trade-Abkommen so nicht möglich ist: Der Bauer in Amerika erzielt unglaubliche Erträge, da er den schädlichen Ausstoß seiner Düngemittel in Mali ankaufen kann, wo wiederum der Bauer nicht genügend ernten kann, um wenigstens seine Familie zu ernähren, da es ihm verboten ist, Düngemittel einzusetzen.

Es ist zu befürchten, dass der weltweite Emissionshandel lediglich der Zementierung herrschender Zustände dient. Völker oder Gegenden, die über die natürlichen Verhältnisse leben, werden dies weiterhin tun. Andere Regionen, denen durch den Kolonialismus das Recht auf eine eigene Form des Zusammenlebens verwehrt geblieben ist, werden in ihrem Dasein als Bedienstete einer fernen Welt verhaftet bleiben.

Der weltweite Emissionshandel hat ein weiteres Problem aufgeworfen, das dem Ideal des Fair Trade entgegensteht: Das Problem der Spekulation.
Ein großer Teil der Emissionen wird von Händlern verkauft und angekauft, wobei sich an und für sich die Frage stellt, wie jemand einen Schadstoffausstoß besitzen kann.
Leidtragend an dieser Entwicklung sind afrikanische Länder, deren Hungertote dieser Form der Marktwirtschaft zuzuschreiben sind.

Da Länder wie China sich am Emissionshandel ohnehin nicht beteiligen oder zumindest permanent gegen die Regeln verstoßen, ist es an der Zeit, eine Struktur aufzubauen, die es auch anderen Menschen ermöglicht, in Würde zu leben.

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