Energiekosten reduzieren und gleichzeitig die Umwelt schonen: Mit der richtigen Strategie können Unternehmer die Ausgaben um bis zu 50 Prozent senken und ihre persönliche Klimabilanz aufbessern. Das Unternehmermagazin energie-kosten-reduzieren.de zum Beispiel liefert Tipps im Internet.
Die Energie ist ein wesentlicher Kostenfaktor vieler Unternehmen. Abhängig von der Art der Tätigkeit können die Strom-, Gas-, Heizöl- und Treibstoffrechnungen einen der größten Ausgabenposten ausmachen. In anderen Fällen machen sie nur zwei oder drei Prozent der Gesamtkosten aus. Doch auch hier gilt: Wo ohne Verlust an Qualität und Effizienz gespart werden kann, gilt es, alle Potenziale auszunutzen. Die Online-Ausgabe des deutschen Internetportals energie-kosten-reduzieren.de hat mehrere Tipps zum Energiesparen aus den Bereichen Beleuchtung, Fuhrpark, Gebäude, Heizung, IT, Klimatisierung, Kühlung, Logistik und Produktion ins Netz gestellt. Im Folgenden eine kleine Auswahl davon.
Aufspüren der Stromfresser
Um die „Stromfresser“ zu erheben, empfiehlt sich, etwa vom städtischen Energieversorger, eine Verbrauchsanalyse machen zu lassen, um den Ist-Zustand zu erheben und Vergleichszahlen zu haben (z.B. Energieverbrauch im Verhältnis zum Umsatz, pro Nächtigung im Viersternehotel, pro Tonne eingelagerter Äpfel usw.).
Führungskräfte sollten auch Energiespar-Gespräche mit allen Mitarbeitern führen. Viele Angestellte sind sich gar nicht darüber im Klaren, an welchen Stellen sich ganz leicht Energie einsparen lässt, oder sie liefern im Gegenteil gute Hinweise. Beim Energiesparen addieren sich auch viele kleine Maßnahmen zu ordentlichen Ergebnissen.
Energieeffiziente Arbeitsabläufe sollten schriftlich festgehalten und dokumentiert werden.
Die elektrische Leistung von Beleuchtungsanlagen lässt sich generell um bis zu 15 Prozent reduzieren, ohne dass sich die Helligkeit spürbar verringert. Glühlampen, auch Energiesparlampen, sollten so oft wie möglich ausgeschaltet werden. Die Schalthäufigkeit wirkt sich entgegen des Vorurteils nicht merkbar auf die Lebensdauer aus. An allen Beleuchtungsanlangen sollten Zeitschaltuhren anbracht werden. So bleibt das Licht nachts und am Wochenende automatisch aus.
Und im Fuhrpark? Es gilt überflüssigen Ballast zu vermeiden: raus aus dem Fahrzeug, was nicht regelmäßig gebraucht wird! Im Straßenverkehr auf genügend Reifendruck achten, niedrigtourig fahren, abrupte Fahrwechsel und unnötige Lasten vermeiden, Motor bei längeren Standzeiten im Stau abstellen, Auto vor roten Ampeln auslaufen lassen, statt abrupt zu bremsen. Fuhrpark auf Bedarf abstimmen (für welche Fahrdienste brauche ich welche Fahrzeuge?). Motorleistung entsprechend den Anforderungen wählen. Im Lkw-Einsatz: umfassende Einweisung bei Neuanschaffung, regelmäßiges Fahrertraining auch mit Blick aufs Spritsparen.
Sparen am Gebäude
Wärmedämmung von Fenstern, Dächern und Außenwänden prüfen und eventuell verbessern. Raumtemperatur im Winter so tief wie möglich (19-21 Grad) halten und im Sommer so hoch wie möglich (25-28 Grad). Gemeinsame Drucker einrichten. Helle Farben für Wände, Böden und Möbel verwenden, denn die so geschaffene Grundhelligkeit hilft, Beleuchtung zu sparen. Klima- und Heizungsanlagen regelmäßig kontrollieren und warten. Ungenutzte Räume nicht kontinuierlich beheizen. Wassertemperaturen bei der Warmwasserversorgung auf ein empfohlenes Minimum von 60 Grad absenken.
Abwärme von Kälteanlagen über zwischengeschaltete Wärmetauscher oder direkt nutzen, zum Beispiel zur Hallenbeheizung oder Wasservorwärmung.
Energiesparen beim Einsatz der IT
Die zulässige Raumtemperatur in EDV-Räumen braucht nicht geringer als 26 Grad zu sein. Bei der Auswahl von Geräten Energieverbrauch berücksichtigen. Bedenken, dass Grafikkarten Energiefresser sind.
Bei der Auswahl der Maschinen auf die Kapazität achten (mindestens 70 Prozent Auslastung), denn sonst ist auch der Energieverbrauch zu hoch. Verwendete Werkstoffe analysieren: Teilkristalline Kunststoffe brauchen zum Beispiel mehr Energie für das Schmelzen als amorphe Kunststoffe. Abwärme von Maschinen nutzen. Gerätschaften, zum Beispiel Pumpen, nicht nur ausschalten, sondern vollständig vom Stromkreislauf trennen.
Wettbewerbsfähigkeit steigern
In diesem Zusammenhang muss auch auf die zunehmende Bedeutung der energetischen Optimierung vor allem industrieller Prozesse hingewiesen werden, zumal die bestmögliche Nutzung der elektrischen wie thermischen Energie Kosten senkt und damit die Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Da die Themen Energieeffizienz, Nutzung von Energiepotenzialen und nachhaltige Energieerzeugung immer wichtiger werden, wurden im laufenden Jahr auf internationaler und gesamtstaatlicher Ebene zwei neue Normenstandards geschaffen, nämlich die ISO 50.000 und die UNI CEI 11352.
ISO 50.000 – Besonders für energieintensive Branchen kann dieses neue Zertifizierungssystem gute Einsparungsmöglichkeiten und Entwicklungsimpulse bieten. Bisher standen die reine Energiebeschaffung und deren vertragliche Verbesserung im Vordergrund. Zukünftig geht es um die Optimierung der Energiebilanz in den Arbeitsprozessen und Betriebsstrukturen. Ein professionell eingesetztes Energiemanagementsystem ermöglicht es, weniger Energie einsetzen zu müssen, um die gleiche Leistung zu erzielen.
UNI CEI 11352 – Bei dieser Norm handelt es sich um eine einschlägige Qualitätsmanagementnorm für sogenannte „Energy Service Companys“ (ESCO), für Unternehmen also, die Energie liefern und Energiedienstleistungen anbieten.