Der CO²-Ausstoß von Heizsystemen wird nicht überall identisch angegeben, was nicht verwundern muss. CO² (Kohlendioxid) entsteht vermehrt bei unvollständiger Verbrennung, daher spielen die Bauart eines Heizkessels, seine technische Reife und seine Wartung – also die korrekte Funktion – eine erhebliche Rolle für den CO²-Ausstoß. Dennoch gibt es Anhaltspunkte dafür, welcher Brennstoff am klimafreundlichsten heizt.
Gesetzliche Regelungen für Schadstoffimmissionen
Der Schadstoffeintrag in die Umwelt (die Immission) wird in der BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung) auch für die kleinen und mittleren Feuerungsanlagen im häuslichen Bereich geregelt. Zur Begriffsunterscheidung: Die Emission ist der Ausstoß aus einer Anlage, die Immission der Eintrag in die Umwelt, der auch von Umweltbedingungen abhängt. Der Gesetzgeber bewertet beides, im Falle von Heizungsanlagen und des BImSchV werden aber vorrangig die Immissionen gemessen. Unter anderem legt die Verordnung fest, welche Brennstoffe überhaupt für Heizungen statthaft sind und welche Grenzwerte für die relevanten Schadstoffe nicht überschritten werden dürfen. Auch bestimmt die BImSchV Messfristen für die Heizungsanlagen. Zu den erfassten Schadstoffen, die Immissionen verursachen, gehören:
Kohlenstoffdioxid (CO²): Das bei unvollständigen Verbrennungsprozessen entstehende CO² ist ein signifikantes Element, mit dem Menschen schon seit Jahrtausenden das Erdklima beeinflussen und den Treibhauseffekt verursachen. Daher befassen sich Klimakonferenzen vorrangig mit der CO²-Reduktion. Darüber hinaus ist eine hohe CO²-Konzentration in Räumen gesundheitsschädlich.
Kohlenstoffmonoxid (CO): Dieses farb- und geruchlose Gas entsteht bei einer noch unvollständigeren Verbrennung, vor allem wenn die Heizungsanlage technisch nicht auf der Höhe ist. Das Gas ist extrem giftig und führt unbemerkt zum Tode. Es ist schwerer als Luft und sammelt sich über dem Erdboden, zu überprüfen ist es etwa durch ein Streichholz oder eine Kerze knapp über dem Boden – bei zu hoher CO-Konzentration gehen die Flammen aus.
Stickoxide (NOx): Mit dieser Bezeichnung sind verschiedene Sauerstoffoxide gemeint, welche die Atemwege schädigen sowie Smog- und Ozonbildung begünstigen. Auch Stickoxide haben einen klimaschädlichen Einfluss.
Feinstäube: Hierunter subsumiert man Partikel mit weniger als 10 µm Durchmesser, die ebenfalls durch manche Heizungsarten emittiert werden.
CO²-Ausstoß verschiedener Heizsysteme
Nach Ermittlungen von Anlagenbauern werden bei unterschiedlichen Heizungsarten die nachfolgenden Werte gemessen, die zumindest hinsichtlich der Rangfolge durch das Umweltbundesamt (UBA) bestätigt werden:
- älterer Standard-Ölkessel: 40 kg/m² Wohnfläche und Jahr
- Öl- oder Gasbrennwertkessel: 26 kg/m² Wohnfläche und Jahr
- Wärmepumpe (Sole/Wasser: 18 kg/m² Wohnfläche und Jahr
- Holzpelletkessel: 8 kg/m² Wohnfläche und Jahr
- Holzpelletkessel in Kombination mit einer Warmwasser-Solaranlage: 7kg/m² Wohnfläche und Jahr
Es gibt noch umweltfreundlichere Systeme als das letztgenannte, beispielsweise eine Elektroheizung, die ihre Energie ausschließlich aus Solarstrom bezieht. Die Immissionen beim Betrieb betragen praktisch null, lediglich bei der Herstellung der Anlage fallen noch Schadstoffe an. Diese Systeme fließen bislang kaum in die Bewertungen ein, weil sie sehr selten – weil teuer – eingesetzt werden. Dass die Pelletheizung so klimafreundlich heizt, wird in der Regel nicht vermutet, entspricht aber den Tatsachen – die Öfen verbrennen die Pellets sehr effizient. Die angegebenen Messwerte hängen wie erwähnt sehr stark von der Bauart der Anlage ab, die Relationen aber sind recht stimmig angegeben. Es gibt allerdings außer dem CO² noch weitere Schadstoffemissionen aus den Anlagen. Bei Kohlenmonoxid, Feinstaub und Stickstoffoxiden erzeugen Pellets und Holz größere Emissionen als andere Heizungsarten, übersteigen damit allerdings nicht die von der BImSchV vorgegebenen Grenzwerte. Wer eine Pelletanlage installiert, sollte daher besonders auf die technisch einwandfreie Funktion achten.
Foto: Kaligramm – sxc.hu
Vielen Dank für diesen hilfreichen Beitrag. Ich denke, dass er auch vielen Leuten die Augen geöffnet hat. Ich würde gerne noch den Ethanol-Standkamin ergänzen. Dieser erfreut sich auch stetig einer größeren Beliebtheit und ich finde er sieht auch deutlich stylischer aus als die verrußten Öfen.
Ein Standkamin verbraucht bis zu 16 mal mehr Sauerstoff als ein erwachsener Mann und daraufhin wird auch viel CO2 ausgestoßen. Ich habe leider keine Zahlen, aber vielleicht kann der/die Autor(in) damit helfen.
Beste Grüße
Milena
Na, ja m² Wohnfläche mal Kg ist nicht gut. Es kommt auf den Verbrauch an.